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Die Veranstaltung im Mannheimer Schloss bot Experten auf Executive-Ebene neben dem regelmäßigen Roundtable eine weitere hochkarätige Plattform für den Dialog zwischen Forschung und Praxis. Im Rahmen einer der eintägigen Konferenz wurden aktuelle und zentrale Fragestellungen des Gebiets mit Experten aus wissenschaftlicher, empirischer und Top-Management-Perspektive diskutiert. Die Schwerpunkte lagen dabei auf der Nachhaltigkeitsberichterstattung, der sich wandelnden Rolle des Aufsichtsrats sowie der Zukunft des Deutschen Corporate Governance Index.
In ihren Eröffnungsreden betonten
die Relevanz von Corporate Governance angesichts geopolitischer Spannungen, wirtschaftlicher Unsicherheiten und regulatorischer Veränderungen. Die Schwerpunktthemen der Konferenz - Nachhaltigkeitsberichterstattung, Internationalisierung des Aufsichtsrats und die Zukunft des Deutschen Corporate Governance Kodex - wurden als zentrale Herausforderungen identifiziert.
Die Keynote eröffnete die Konferenz mit einer kritischen Bestandsaufnahme des Standorts Deutschland und der aktuellen Herausforderungen in der Corporate Governance. Stephan Gemkow stellte die These auf, dass Deutschland sich in einem wirtschaftlichen Sanierungsfall befinde und Governance-Strukturen möglicherweise eher instandgehalten als wirklich modernisiert werden würden.
Zur Diskussion stellte er die Erfordernis einer grundlegenden Reform der Corporate Governance in Deutschland: insbesondere mehr Flexibilität in der Governance-Gestaltung, eine stärkere Digitalisierung und Effizienzsteigerung in Aufsichtsräten sowie eine frühere und bessere Abstimmung regulatorischer Vorgaben auf europäischer Ebene. Corporate Governance solle nicht als Selbstzweck betrachtet werden, sondern als Instrument, um Unternehmen agiler, innovationsfähiger und international wettbewerbsfähiger zu machen.
Die erste Paneldiskussion befasste sich mit den wachsenden regulatorischen Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung (ESG-Reporting) und den damit verbundenen Herausforderungen für Unternehmen. Die Diskussion zeigte eine deutliche Kluft zwischen den regulatorischen Vorgaben und den praktischen Erfahrungen in Unternehmen. Während die Politik umfassende Berichtspflichten fordert, kritisieren viele Unternehmen eine übermäßige Bürokratisierung ohne klare strategische Vorteile.
Panelteilnehmer waren:
Moderation: Prof. Dr. Jens Wüstemann, Präsident Mannheim Business School
Die zweite Paneldiskussion widmete sich der Rolle des Aufsichtsrats und der Frage, wie sich die Aufgaben dieses Gremiums im internationalen Vergleich verändern. Während in Deutschland traditionell eine strikte Trennung zwischen Vorstand und Aufsichtsrat besteht, wird international zunehmend eine strategische Mitunternehmerrolle für den Aufsichtsrat diskutiert. Die Panelisten beleuchteten sowohl gesetzliche Vorgaben als auch praxisnahe Herausforderungen und verglichen verschiedene Governance-Modelle.
Panelteilnehmer waren:
Moderation: Luka Mucic, Group CFO Vodafone, AR (Heidelberg Materials)
Die dritte Paneldiskussion der Konferenz befasste sich mit der aktuellen Rolle und der Zukunft des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK). Der Kodex, der 2002 eingeführt wurde, sollte Transparenz und gute Unternehmensführung in Deutschland fördern. Doch während einige ihn als Erfolgsgeschichte der Selbstregulierung sehen, wird von anderen angemerkt, dass er zunehmend an Bedeutung verliert, da europäische Vorgaben und internationale Standards immer stärker werden.
Panelteilnehmende waren:
Moderation: Prof. Dr. Alexandra Niessen-Ruenzi, Universität Mannheim
„Als Group CFO von Vodafone, ehemaliger Group CFO von SAP und Aufsichtsrat von Heidelberg Materials haben Sie vielfältige Erfahrungen mit der deutschen Corporate Governance und dem international üblichen monistischen One-board-System: Wo sehen Sie in der Führungspraxis die wesentlichen Unterschiede?“
„Sie führen einen Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Corporate Governance: Welche Themen sind derzeit in der internationalen Spitzenforschung besonders relevant?“
„Welche Rolle spielen Corporate Governance-Themen und Nachhaltigkeit an einer international agierenden Business School? Werden solche Themen von Studierenden und Teilnehmern nachgefragt?“
„Sie sind Verantwortlicher für das Berichtswesen eines international führenden Logistikkonzerns: Wie bewältigen Sie das nichtfinanzielle Berichtswesen mit seinen unterschiedlichen internationalen Anforderungen in operativer Sicht?“
„Welche Rolle spielen Fragen der Corporate Governance in Ihrer Tätigkeit als Aufsichtsrätin international tätiger Konzerne?“
„Sie sind Wirtschaftsprüfer mit einem besonderen Fokus auf Fragen der Corporate Governance und prüfen Unternehmen unterschiedlichster Größen und Branchen: Worauf achten Sie bei Ihrer Prüfungstätigkeit besonders?“
„Spielt das Thema der Konferenz auch für eine große mittelständische WP-Gesellschaft eine Rolle?“
„Welche Änderungen am Deutschen Corporate Governance Kodex sind ggf. erforderlich und wo sehen Sie Limitierungen?“
„Worin sehen Sie die Vorzüge des Deutschen Corporate Governance Kodex?“
René Aldach startete 2004 seine Karriere bei Heidelberg Materials als Finanztrainee und durchlief danach zahlreiche Funktionen in den Finanzbereichen Rechnungswesen (Accounting), Shared Service Center und Controlling. 2015 wurde er zum Chief Financial Officer des australischen Joint Venture Cement Australia ernannt.
2018 übernahm er die Finanzverantwortung für die gesamte australische Landesorganisation als Chief Financial Officer Hanson und Board Director für Hanson & Cement Australia. Ab September 2020 war René Aldach als Director Group Reporting, Controlling & Consolidation für das gesamte Rechnungs-, Controlling- und Berichtswesen des Heidelberg Materials Konzerns verantwortlich.
Seit 1. September 2021 ist René Aldach Finanzvorstand von Heidelberg Materials. Sein Verantwortungsbereich umfasst Finanzen, Konzernrechnungslegung, Controlling, Data Hub, Steuern, Treasury, Versicherungen & Risikomanagement, Datenschutz, Shared Service Center und Einkauf. Seit Januar 2024 ist er zusätzlich für Australien verantwortlich.
Jannis Bischof hat seit 2015 den Lehrstuhl für ABWL und Unternehmensrechnung an der Universität Mannheim inne. Seine Forschung behandelt die Rolle von Transparenz und Offenlegung im Finanzsektor sowie anderen Bereichen, die Regulierung von Finanz-institutionen sowie das Managementverhalten in der Unternehmensberichterstattung.
Er ist Projektleiter im von der DFG geförderten SFB/Transregio TRR 266 „Accounting for Transparency“ sowie Research Fellow am Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE. Seit 2017 ist er Vorsitzender der Prechel-Stiftung und damit Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Mannheim Business School, deren Aufsichtsgremium und Finanzausschuss er leitet.
Vor seinem Wechsel nach Mannheim war Jannis Bischof Professor für Finance & Accounting an der Goethe-Universität Frankfurt sowie Visiting Assistant Professor an der University of Chicago Booth School of Business. Seine Promotion hat er an der Universität Mannheim abgeschlossen und dort anschließend habilitiert. Während der akademischen Ausbildung hat er für längere Forschungsaufenthalte die Harvard University (Cambridge, USA) sowie die ESSEC Business School (Paris, Frankreich) besucht.
Werner Brandt ist Vorsitzender des Aufsichtsrats der RWE AG. Dem Aufsichtsrat der Siemens AG gehört er seit 2018 an.
Seine Karriere begann er 1981 bei der PriceWaterhouse GmbH, ehe er 1992 zu Baxter Deutschland wechselte und zuletzt als Mitglied der Geschäftsleitung und Vice President European Operations fungierte. Von 1999 bis 2001 war Werner Brandt Finanzvorstand bei Fresenius Medical Care. Im Anschluss verantwortete er bis 2014 die Ressorts Finanzen und zeitweise Personal im Vorstand der SAP SE.
Werner Brandt war Mitglied der Aufsichtsräte von Qiagen N.V., der Lufthansa AG, der Osram Licht AG, der innogy SE sowie Aufsichtsratsvorsitzender der ProSiebenSat.1 Media SE. Im April 2020 wurde er in die Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex berufen.
Er studierte Betriebswirtschaftslehre in Nürnberg-Erlangen und promovierte an der TU Darmstadt.
Stephan Gemkow studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Paderborn und am St. Olaf College in Minnesota, USA. Von 1988 bis 1990 arbeitete er als Unternehmensberater bei der BDO Deutsche Warentreuhand AG in Hamburg.
Zwischen 1990 und 2006 bekleidete er verschiedene Managementpositionen bei der Deutschen Lufthansa AG, bevor er von 2006 bis 2012 als Chief Financial Officer dem Vorstand des Unternehmens angehörte. Von 2012 bis 2019 war er Chief Executive Officer und Vorsitzender der Geschäftsführung der Franz Haniel & Cie, einer der größten familiengeführten Investmentholdings mit Sitz in Deutschland.
Stephan Gemkow ist derzeit stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrats der Amadeus IT Group, Mitglied des Aufsichtsrats von Airbus sowie Mitglied des Verwaltungsrats der Flughafen Zürich AG. Seit Mai 2021 ist Stephan Gemkow als Senior Advisor für die BNP Paribas Gruppe Deutschland tätig.
Peter Hommelhoff studierte nach Abitur in Hamburg (1962) und Wehrdienst bei der Bundesmarine Rechtswissenschaften in Berlin, Tübingen und Freiburg. 1968 legte er das erste und 1971 das zweite Staatsexamen ab.
1973 promovierte er an der Universität Freiburg und habilitierte 1981 in Bochum. 1981 übernahm er den Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht an der Universität Bielefeld. 1990 nahm er den Ruf auf den Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht, Rechtsvergleichung der Universität Heidelberg an und wurde gleichzeitig zum Mitdirektor des dortigen Instituts für deutsches und europäisches Gesellschafts- und Wirtschaftsrecht ernannt. Von 2001 bis 2007 war er Rektor der Universität Heidelberg.
Peter Hommelhoff wurden die Ehrendoktorwürden der Jagiellonen-Universität Krakau, der Universität Montpellier sowie der Hochschule für Jüdische Studien verliehen. Er ist Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse sowie des Leo-Baeck-Preises des Zentralrats der Juden in Deutschland.
Christoph Jurecka schloss sein Studium der Technischen Physik an der Technischen Universität Graz 1998 mit der Diplomprüfung ab. Im Anschluss daran arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Theoretische Physik der Technischen Universität Braunschweig, wo er 2001 die Promotion zum Dr. rer. nat. ablegte.
Im Februar 2002 begann Christoph Jurecka seine Karriere als Risikocontroller bei der DBV-Winterthur Holding AG in Wiesbaden, die er dort ab 2003 als Leiter Betriebswirtschaft & Controlling und ab 2004 als Leiter Risiko- und Kapitalmanagement fortsetzte. 2007 übernahm er als Chief Risk Officer die Verantwortung für das Value & Risk Management bei der AXA Konzern AG in Köln. 2009 wurde er Mitglied der Geschäftsleitung und Chief Financial Officer der AXA Schweiz in Winterthur. Zum Februar 2011 wurde Christoph Jurecka als Chief Financial Officer in den Vorstand der ERGO Group AG in Düsseldorf berufen. Während seiner Vorstandstätigkeit bei der ERGO Group AG übernahm er außerdem zahlreiche konzerninterne Vorstands- und Aufsichtsratsmandate im In- und Ausland.
Seit Januar 2019 ist er Mitglied des Vorstands und Chief Financial Officer der Münchener Rück AG. Er ist aktuell verantwortlich für Financial and Regulatory Reporting, Corporate Finance and Performance, Integrated Risk Management, Group Taxation und Investor and Rating Agency Relations.
Luka Mucic wurde am 1. September 2023 zum Group Chief Financial Officer und Mitglied des Vorstands der Vodafone Group Plc ernannt.
Zuvor war Luka Mucic von 2014 bis 2017 Chief Operating Officer der SAP SE und von 2014 bis zum 31. März 2023 deren Chief Financial Officer. In diesen Funktionen war er für die konzernweiten Finanz-, Rechts-, Datenschutz-, Beschaffungs-, Prüfungs-, Risikomanagement-, Sicherheits-, IT- und Prozessmanagementfunktionen von SAP verantwortlich.
Mucic begann seine Karriere bei SAP im Jahr 1996 und hatte eine Reihe von Führungspositionen im Bereich Global Finance and Administration inne. Er übernahm die Verantwortung für M&A-Projekte sowie für das globale Risikomanagement der SAP und die Rechtsabteilung von SAP Markets Europe.
Nachdem er von 2008 bis 2012 als CFO der DACH-Region (Deutschland, Österreich und Schweiz) tätig war, wurde er 2013 Leiter des Bereichs Global Finance und Mitglied des Global Managing Board der SAP. Mucic beaufsichtigte außerdem die Nachhaltigkeitsbemühungen von SAP und war für die SAP-Geschäftsbereiche Taulia und SAP Signavio verantwortlich.
Mucic studierte Rechtswissenschaften an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und erwarb an der ESSEC Business School und der Mannheim Business School den Executive MBA.
Er ist Mitglied des Aufsichtsrats der Heidelberg Materials AG.
Alexandra Niessen-Ruenzi ist seit 2018 Inhaberin des Lehrstuhls für ABWL und Corporate Governance an der Universität Mannheim und akademische Direktorin des Berlin Center of Corporate Governance (BCCG) an der Mannheim Business School.
Sie studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität zu Köln (2001 bis 2005) und promovierte dort 2009. Im selben Jahr nahm sie einen Ruf als Assistant Professor an die Universität Mannheim an; von 2012 bis 2018 war sie Associate Professor. Von 2021 bis 2023 war sie Forschungsdekanin an der Fakultät für Betriebswirtschaftslehre sowie akademische Direktorin des Centers for Doctoral Studies in Business an der Universität Mannheim. Forschungsaufenthalte führten sie unter anderem in die USA an die UC Berkeley, die University of Texas (Austin) und die Northwestern University (Evanston) sowie an die University of New South Wales in Sydney (Australien).
Alexandra Niessen-Ruenzis Forschungsschwerpunkte sind Geschlechtsspezifische Unterschiede an Kapitalmärkten, Corporate Governance, Corporate Finance, Asset Management, Behavioral Finance und Experimental Economics.
Rolf Nonnenmacher ist seit 2014 Mitglied des Aufsichtsrats der Continental AG. Zudem war er von 2015 bis 2024 Mitglied und stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der ProSiebenSat.1 Media SE. Von 2017 bis 2023 war Rolf Nonnenmacher Vorsitzender der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex.
Er erwarb seinen Abschluss als Diplom-Kaufmann an der Universität Regensburg und promovierte an der Universität Hohenheim in Stuttgart. Seit 1986 ist er als Wirtschaftsprüfer tätig. Seine berufliche Laufbahn begann 1981 bei der KPMG AG, wo er verschiedene Positionen innehatte, darunter als Partner ab 1987, als Mitglied des Vorstands ab 1998 und schließlich als Vorstandssprecher ab 2005. Von 2007 bis 2011 war er Co-Chairman und Chairman von KPMG Europa. Nach seinem Ausscheiden bei KPMG im Jahr 2013 war er von 2014 bis 2018 als Senior Advisor bei Lazard & Co. GmbH tätig.
Rolf Nonnenmacher engagierte sich in verschiedenen Gremien, darunter als Mitglied des Boards der International Federation of Accountants (2003–2006), in der Regierungskommission "Corporate Governance" (2000/2001) sowie als Vorstandsmitglied des Instituts der Wirtschaftsprüfer (2002–2007) und des Deutschen Rechnungslegung Standards Committee e.V. (2005–2011).
Nicolas Peter ist Mitglied des Aufsichtsrats und Prüfungsausschussvorsitzender der KION GROUP AG. Er war bis zum 11. Mai 2023 Mitglied des Vorstands und Chief Financial Officer (CFO) der BMW Group. Er hatte diese Funktion 2017 übernommen und war damit für Verwaltung und Finanzen sowie für die BMW Banken, den Geschäftsbereich Financial Services und die BMW Group IT verantwortlich.
Er ist Vorsitzender des Kuratoriums der BMW Foundation Herbert Quandt. Zudem ist Nicolas Peter Vorsitzender des Verwaltungsrats des Deutsches Rechnungslegungs Standards Committees (DRSC). Er leitet die CFO-Taskforce des European Roundtable of Industrialists (ERT) und ist Mitglied der Value Balanced Alliance (vba). Nicolas Peter wurde zum 1. Mai 2023 vom Bundesjustizminister in die Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex berufen .
Nicolas Peter war seit 30 Jahren in verschiedenen Funktionen in der BMW Group tätig. In seiner früheren Funktion war er in verschiedenen Leitungsfunktionen im Finanzressort sowie im Vertriebsressort aktiv. Vor seiner Tätigkeit als CFO war er Leiter der Region Europa (2011-2016) und Leiter des Konzerncontrollings (2007-2011).
Er hat Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München studiert. Dort wurde er 1989 promoviert (Dr. jur.) und absolvierte 1991 sein zweites juristisches Staatsexamen.
Bernd Spalt begann seine berufliche Laufbahn 1991 in der Rechtsabteilung der Erste Bank in Österreich, wo er sich auf internationale Kreditvereinbarungen und Kreditrestrukturierungen spezialisierte. 1997 übernahm er das Vorstandssekretariat, bevor er 1999 als Verantwortlicher für das Problemkreditmanagement nach Prag ging. Spalt kehrte 2002 nach Wien zurück, wo er das Konzernrisikomanagement der Erste Group aufbaute und 2006 als Risikovorstand (CRO) in den Vorstand der Erste Group berufen wurde.
In den folgenden Jahren war Spalt in verschiedenen internationalen Führungspositionen tätig, unter anderem in Ungarn, der Slowakei und Rumänien, wo er jeweils das Risikomanagement leitete. Von 2012 bis 2015 war er im Vorstand der Erste Bank Hungary und 2016 in gleicher Funktion bei der Slovenska Sporitelna tätig. 2017 übernahm er das Risikomanagement der Banca Comercială Română und war von 2018 bis 2019 Risikovorstand der Erste Bank Österreich. Während dieser Zeit war er auch für das strategische Risikomanagement der Erste Group verantwortlich.
Im September 2018 wurde Bernd Spalt zum Vorstandsvorsitzenden der Erste Group ernannt und trat sein Amt 2020 an. Er leitete die Erste Group bis 2022. Im gleichen Jahr wurde er in den Aufsichtsrat der Österreichischen Post berufen. Seit Januar 2024 ist Spalt Risikovorstand der Commerzbank AG in Deutschland, wo er die Verantwortung für das Risikomanagement übernommen hat.
Axel v. Werder hatte von November 1993 bis zu seiner Pensionierung Ende September 2021 den Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Organisation und Unternehmensführung, an der Technischen Universität Berlin inne. Nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität zu Köln war er Assistent an der RWTH Aachen und an der Universität zu Köln, wo er sich 1993 habilitierte.
Er war seit 2002 bis zum Eintritt in den Ruhestand Leiter des BCCG. Er ist seither Ehrenmitglied des Fördervereins des BCCG. Ferner gehört Axel v. Werder den Fachbeiräten der Zeitschrift Der Betrieb und der Zeitschrift für Corporate Governance an. Zwischen 1986 und 2011 war er Mitglied und ab 2003 Leiter des Arbeitskreis Organisation der Schmalenbach-Gesellschaft. Von 1997 – 2010 war Axel v. Werder Mitherausgeber der Zeitschrift Organization Science, von 2015 – 2021 Mitglied des Editorial Advisory Board der Zeitschrift Management and Organization Review. Als Gründungsmitglied gehörte er von 2001 bis 2016 der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex an. Von 2004 bis 2015 war er Gründungsvorsitzender und Mitglied des Nominierungsausschusses der Deutschen Prüfstelle für Rechnungslegung sowie von 2004 bis 2018 Mitglied des Vorstands und von 2019 bis 2023 Mitglied des Beirats der Schmalenbach-Gesellschaft.
Nach seinem Studium der Wirtschaftsinformatik an der Universität Mannheim und Promotion an der RWTH Aachen startete Gunnar Wiedenfels seine Karriere 2004 als Unternehmensberater und Engagement-Manager bei McKinsey & Company.
2009 wechselte er zum Medienkonzern ProSiebenSat.1 in die Strategieabteilung. Von März 2010 bis November 2011 war er als Deputy Group Controller für die konzernweite Budgetplanung und -steuerung sowie für das Management-Reporting zuständig. Seit Februar 2011 trug er als CFO National zusätzlich die kaufmännische Verantwortung für das deutschsprachige Free-TV-Segment. 2012 wurde er darüber hinaus in die Geschäftsführung der TV Deutschland GmbH berufen und zum Chief Group Controller von ProSiebenSat.1 ernannt.
Im April 2015 wurde Gunnar Wiedenfels CFO der ProSiebenSat.1 Media SE. Im April 2017 wechselte er als Finanzvorstand zum US-Medienkonzern Discovery Communications nach New York. Genau fünf Jahre später stieg er zum CFO des fusionierten Konzerns Warner Bros. Discovery auf.
Jens Wüstemann ist seit 2002 Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsprüfung an der Universität Mannheim. Er studierte Betriebswirtschaftslehre an der Goethe-Universität, Frankfurt am Main, und erwarb zusätzlich einen Masterabschluss der Université Paris IX Dauphine. Die Promotion in Frankfurt erfolgte 1997, die Habilitation 2000 am gleichen Ort. Er verbrachte Forschungsaufenthalte in den USA an der Wharton School (University Pennsylvania) und der Stern School (New York University) sowie in Frankreich an der ESSEC Business School in Paris.
Seinen Forschungsschwerpunkt bilden Problemstellungen in den Bereichen Bilanztheorie, nationale und internationale Rechnungslegung, Unternehmensbewertung sowie Corporate Governance und Wirtschaftsprüfung.
Zum 1. November 2010 übernahm Jens Wüstemann zudem das Amt des Präsidenten der Mannheim Business School, dem organisatorischen Dach für Management-Weiterbildung der Universität Mannheim. Er ist Center Director des Berlin Centers of Corporate Governance an der Mannheim Business School.